Kirchliche Stiftung Kunst- und Kulturgut fördert Sonneberger Gemeinde mit 3.000 Euro

Im Rahmen eines Gottesdienstes am 1. Sonntag nach Epiphanias wurde das Sonneberger Engagement für den Erhalt des Altares gewürdigt. Gold, Weihrauch oder Myrrhe hatten der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Propst i.R. Christoph Hackbeil, und ihr Geschäftsführer, Claudius Weykonath, bei ihrem Besuch zwar nicht dabei. Aber sie überreichten dem Gemeindekirchenrat einen Scheck über 3.000 Euro, um restauratorische Maßnahmen am Altaraufsatz mit seinen spätgotischen Figuren durchführen zu können. Der Gemeindekirchenrat hat entsprechende konservatorische und restauratorische Maßnahmen am Altar beschlossen und sich mit Erfolg um eine finanzielle Förderung durch die Kirchliche Stiftung Kunst- und Kulturgut in der EKM bemüht. Das Restaurierungsvorhaben soll noch in diesem Jahr realisiert werden.

In der Gestaltung der neugotischen Stadtkirche (1843-1845) orientierte sich ihr Architekt Carl Alexander Heideloff am Vorbild der Nürnberger Lorenzkirche. Auch die qualitätvolle Innenausstattung verweist auf den Nürnberger Raum: Der im 19. Jahrhundert geschnitzte Zieraufsatz des Altares umrahmt eine Gruppe von um 1500 entstandenen Figuren, aus der Maria und Johannes dem Nürnberger Bildhauer Simon Lainberger zugeschrieben werden. 

Dieses Nebeneinander unterschiedlicher Zeitschichten innerhalb eines einzigen Altaraufsatzes aber führt dazu, dass insbesondere die glänzend gefassten Teile der Figuren verbräunen und im Gesamteindruck deutlich hinter Altarrahmung und Kanzel zurücktreten. Neben aufwendigen Reinigungsarbeiten ist auch die Retusche zahlreicher Fassungsfehlstellen an den Skulpturen notwendig, um den im 19. Jahrhundert intendierten Eindruck einer Einheit spätgotischer Bildhauerei und neugotischem Altaraufsatz wiederherzustellen.

Bild: R. Wozniak

Es obliegt den Kirchengemeinden, ihre oft herausragenden Ausstattungsstücke als Teil ihrer reichen Geschichte zu bewahren. Vielfach ist diese Verantwortung zur Bewahrung mit finanziellen Bürden verbunden, die Kirchengemeinden aus eigenen Kräften heraus nicht zu tragen in der Lage sind. Die Kirchliche Stiftung Kunst- und Kulturgut wirbt daher aktiv Spenden zum Zweck der Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut ein. Damit steht den Kirchengemeinden im Bereich der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands fortwährend ein gewichtiges Förderungsinstrument für die Bewahrung ihres kulturellen Erbes zur Seite. Seit 2021 ist die Stiftung im gesamten Gebiet der EKM tätig und damit auch für weite Teile Thüringens zuständig.