Komplexität in klaren Formen

Im Zuge einer Renovierung (1928 – 1929) erhielt der Innenraum der Mellnsdorfer Kirche eine qualitätvolle Ausmalung in intensiver Farbgebung. Das malerische Konzept geht von wenigen Grundtönen aus und balanciert Schattierungen und Lichteffekte fein aus. verschiedene wiederkehrende Themen werden variiert und fügen sich zu einem geschlossenen Raumeindruck, zumal die hauptsächlich verwendeten Farben an anderer Stelle im Kirchenraum begegnen.

Die Deckenkonstruktion gibt eine klare Ordnung in vier Register vor. Die Malereien greifen diese klare Struktur zwar auf, bieten aber ein theologisches Bildprogramm der inneren Durchdringung und wechselseitigen Bezogenheit. So zeigen sie eine Folge von vier blau grundierten Medaillons. Es sind Sinnbilder für Gesetzgebung, Taufe, Evangelium und Abendmahl. Es präsentieren diese Sinnbilder die wechselseitige Verzahnung von Gnadenmitteln, die innere Durchdringung von Wort (Gesetz und Evangelium) und Sakrament (Wasser und Wein).

Der Erhaltungszustand dieser Deckenbemalungen war desolat, da die flache Holzdeckenkonstruktion über längere Zeit eindringender Feuchtigkeit ausgesetzt gewesen ist. Großflächiger Verlust an der Malschicht war das Resultat. Die Kirchliche Stiftung Kunst- und Kulturgut konnte helfen, die Deckenmalereien zu restaurieren und die Sichtbarkeit von Wort und Sakrament zu verstetigen.

Möge das Bildprogramm das lebhafte Gespräch befördern!