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Die überlebensgroße Figur Christi am Kreuz befindet sich heute auf dem Altar im Chor der Kirche. Sie stammt aus der Zeit um 1520/25 und gehört in die Gruppe der Kruzifix-Darstellungen, die so lebensecht wie möglich wirken sollten. Daher zeigt sie auffallend viele Spuren des Leidens an dem ausgemergelten Leib. Der Realismus dieses von einem Holzbildhauer und einem Fassmaler geschaffenen Kunstwerks wurde noch dadurch gesteigert, dass man den Kopf ehemals mit einer Echthaar-Perücke versah. Sie regte zusammen mit dem schmerzverzerrten Gesicht den spätmittelalterlichen Betrachter zum Mitleiden, zur „Compassio“ mit dem Erlöser an.
Seit langem fehlt dem fein geschnitzten Kopf die ehemals aufgesetzte Perücke. Zu einem unbekannten Zeitpunkt hat man dem Gekreuzigten stattdessen eine große Dornenkrone aufgesetzt. Weiter waren zahlreiche andere Verluste und Schäden, darunter die Folgen eines Holzwurmbefalls sowie Lockerungen und Abplatzungen der Farbschichten zu beheben. Die Kirchliche Stiftung Kunst- und Kulturgut hat die Gemeinde bei der Konservierung und Restaurierung dieses Teils ihres predigenden Inventars unterstützt, das sowohl kirchengeschichtlich als auch kulturhistorisch wichtig ist.
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