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Die Dorfkirche im thüringischen Christes, eine ehemalige Wallfahrtskirche, birgt in einem kleinen Raum im Nordosten der Kirche einen besonderen Schatz. Hier wurden in den 1970er Jahren mittelalterliche Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert freigelegt. Sie stammen aus der Epoche, in der hier in vorreformatorischer Zeit Pilger eine wundertätige Quelle besuchten. An den Wänden des kleinen Raumes mussten nun vierzig Jahre nach der Auffindung und Freilegung die Bilder der heiligen Katharina, Barbara, Dorothea, Ursula, anderer Heiliger und Engel sowie der großen Maria im Strahlenkranz gereinigt, gefestigt und weitergehend konserviert werden. Die Restaurierung der Wandmalereien trägt dazu bei, diese Beispiele mittelalterlicher Frömmigkeit auch für die nächsten Generationen ablesbar zu erhalten. Unser Bild zeigt unter der von den beiden Engeln gehaltenen Krone auf der Mondsichel die als Maria lactans, das heißt als Stillende dargestellte Gottesmutter. Die Darstellung der Maria mit dem Kind in dieser äußerst menschlichen Pose verdeutlichte dem mittelalterlichen Gläubigen in der Kirche die Menschwerdung Christi auf elementare Weise.
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