Die steinerne Marienfigur aus der Kirche Horburg

Die Horburger St. Marienkirche birgt ein steinernes Kunstwerk mit einer ganz eigenen Geschichte. Um 1270/80 schuf ein Bildhauer aus dem Umkreis der Werkstatt des Naumburger Meisters die lebensgroße Figur aus Sandstein. Offenbar war aber einem Pfarrer in nachreformatorischer Zeit das besondere Interesse der Kirchenbesucher an dieser Figur ein Dorn im Auge. Jedenfalls wurde die heute als sehr bedeutendes Werk geschätzte Figur zerschlagen. Glücklicher Weise hob man nahezu alle Teile auf und vermauerte sie im Altar (der Kopf des Christkindes fehlt).

 

1930 fand man die Fragmente im Altar und setzte sie wieder zusammen. Die dabei verwendeten Materialien, darunter metallene Dübel im Inneren der Figur, mussten zu Beginn unseres Jahrhunderts überprüft und zum Teil ergänzt werden. Einen besonderen Anlass dazu bot die weithin beachtete Landesausstellung „Der Naumburger Meister“, zu der sie aus der Horburger Kirche in den Naumburger Dom und nach Ende der Ausstellung auch wieder zurück transportiert werden sollte. Die Förderung der Kirchlichen Stiftung Kunst- und Kulturgut hat dies mit ermöglicht. Inzwischen ist die Marienfigur unter restauratorischer Begleitung wieder in ihre Kirche zurückgekehrt und kann dort von Gemeindemitgliedern wie touristischen Besuchern bewundert werden.