Zum Jahresende 2015 konnte sich die Kirchliche Stiftung Kunst- und Kulturgut über die erste private Zustiftung freuen. Die Wachsonian GmbH – Beratungsgesellschaft für Unternehmen überwies einen fünfstelligen Betrag mit der Auflage, die daraus entstehenden Zinsen für restauratorische Wartungsarbeiten an den Cranachwerken, darunter auch am großen Reformationsaltar in der Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg zu verwenden. Die Erträge aus der Zustiftung werden seitdem gesondert ausgewiesen, so dass der Stifter jederzeit Einblick nehmen kann.
Künftig werden die Cranachwerke in regelmäßigen Abständen auf Schäden untersucht, so dass bei Bedarf rechtzeitig weitergehende konservatorische Maßnahmen ergriffen werden können. Im Juli 2019 erfolgte die erste Durchsicht der 2012 bis 2015 in einem großen Projekt gründlich konservierten Wittenberger Tafeln
Dies wurde erforderlich, weil der große Ansturm des Cranachjahres 2015 und anschließend des Reformationsjubiläums 2017 nicht ohne Wirkung auf die empfindlichen Holztafelbilder blieb. Erhebliche Staubentwickungen und auch Klimaschwankungen, die durch die Besuchermengen und zudem durch den trockenen Sommer 2018 trotz modernster Klimatisierungsmethoden in der Kirche nicht ausgeblieben sind, haben ihre Spuren hinterlassen
Im Zuge der Durchsicht und Wartung wurden nun kleinere Festigungsmaßnahmen und eine fachgerechte Reinigung durchgeführt. Erfreulicherweise waren die Malschichten der Tafeln überwiegend stabil. Lediglich an der empfindlichen Inschrift des Epitaphs für Paul Eber (entstanden nach 1569) sind bei der Durchsicht eine Reihe von Malschichtlockerungen beobachtet worden, die nun in nächster Zeit in einer gesonderten Maßnahme gefestigt werden müssen
Wir danken der Wachsonian GmbH und insbesondere deren Geschäftsführer, Herrn Friedhelm Wachs herzlich für die Unterstützung und hoffen, dass diese Nachahmer finden wird.